I gangat gern auf d‘ Kampenwand, wann i mit meiner Wamp’n kannt‘.
(Ich ginge gerne auf die Kampenwand, wenn ich mit meinem dicken Bauch es könnte.)
Die Geschichte des Kampenwandgipfelkreuzes
Das Gipfelkreuz auf der Kampenwand ist schon etwas Besonderes. Nicht weil es auf einem der schönsten Berggipfel des Chiemgaus mit herrlichem Chiemsee-Blick steht, sondern weil es noch eine eigene Geschichte hat. 1951 wurde das Kampenwand-Gipfelkreuz – Kreuz auf dem 1.664 hohen Ostgipfel zum Gedenken an die aus dem Chiemgau stammenden, im 2. Weltkrieg gefallenen Soldaten errichtet.
Aus Eisen geschmiedet, hat es ein Gesamtgewicht von 54 Zentnern und wurde ohne technische Hilfsmittel heutiger Tage unter oft extremen Bedingungen errichtet. Als Baumaterial verwendete man vorwiegend Alteisen (Sauerstoffflaschen, Panzerteile). Die Einzelteile (Balkenbreite 0,6 m, Querbalken 3,5 m, Höhe 12 m) waren im Sommer 1949 fertig und wurden mit Fuhrwerken, Mulis und Trägern unter großer Anstrengung zur Steinlingalm gebracht. Von dort dann weiter in Handarbeit, mit Zugschlitten bzw. einer kleinen, behelfsmäßigen Seilbahn auf den Gipfel. Erst auf dem Gipfel wurde das Kreuz montiert und entsprechend im Fels verankert. Besonders beeindruckend ist bis heute, dass man das Kreuz beleuchten kann und es dadurch nachts an mehreren Feiertagen im Jahr bis weit hinaus in den Chiemgau zu sehen ist. Der Strom für die Beleuchtung wurde anfangs aus einem kleinen Notstromaggregat am Gipfel bezogen, seit 2003 kommt der Strom aus einer Solaranlage. Das Gipfelkreuz auf der Kampenwand ist mit seinen zwölf Metern das höchste Bergkreuz in den Bayerischen Alpen.
Die Einweihung des Kreuzes fand am 26. August 1951 statt, in Gedenken an diese Feier wird bis heute noch an jedem letzten Sonntag im August, ein Gottesdienst an der Kapelle bei der Steinlingalm gefeiert. Ein Besuch dieser Veranstaltung lohnt sich allemal!
Übrigens: Die Geschichte über die Entstehung des Chiemgaukreuzes wurde verfilmt, die DVD ist im Cafe Pauli in Aschau im Chiemgau erhältlich. Der Seniorchef des Cafes, Paul Kink ist Zeitzeuge und war sogar bei der Erbauung des Kreuzes dabei.
Viel Spaß beim Entdecken!